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Behindertenhilfe trifft Altenpflege -
Neue Chancen und Herausforderungen für Betroffene
Seit Ende des 20. Jh. ist die Zahl der behinderten älteren Menschen gestiegen, was u.a. auf der
generell gestiegenen Lebenserwartung beruht.
Das Verständnis von Alter und Behinderung
hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert:
Alte und behinderte Menschen werden
als Gestalter ihrer Lebenswelt und als aktive
Mitbürger mit Teilhaberechten gesehen. Dieses
Umdenken ist jedoch in der Praxis der Altenhilfe
und –pflege oft noch nicht angekommen. Angebote
der individuellen Unterstützung und Assistenz
in selbstbestimmten Wohnformen sind in
viel zu geringem Umfang verfügbar. Das führt
dazu, dass die meisten behinderten Menschen
mit zunehmender Pflegebedürftigkeit im Alter
keine Wahlmöglichkeit haben, sich dort pflegen
zu lassen wo sie leben möchten.
Die UN-Konvention zu den Rechten von Menschen
mit Behinderung von 2006, die von der
Bundesregierung 2007 unterzeichnet wurde,
erklärt die Teilhabe und Gleichberechtigung
für alle Menschen mit Behinderung zu Grundrechten.
An ihr wird auch in Deutschland die
weitere Entwicklung in der Alten- und Behindertenhilfe
zu messen sein. Prinzipiell könnte
die Pflege von der Behindertenhilfe geleistet
werden, aber dies gelingt bislang kaum zufrieden
stellend. Auch stationäre Pflegeeinrichtungen
sind häufig nicht auf die individuelle
Pflege von behinderten Menschen vorbereitet.
Für das Management und die Pflegeberufe
handelt es sich um eine „neue“ Zielgruppe, die
mit großen Herausforderungen verbunden ist.
Eine trägerübergreifende Zusammenarbeit bzw.
Kooperation befindet sich auch erst in den Anfängen.
Des Weiteren sind Multiprofessionalität
und Interdisziplinarität als wesentliche Voraussetzungen
für die bestmögliche Versorgung ebenfalls
noch zu entwickeln. Die beteiligten Professionen
müssen ihren Horizont erweitern und„über den Tellerrand schauen“, d.h. Methoden
aus anderen Berufsgruppen oder Berufsfeldern
(z.B. Altenpflege) übernehmen.
Der diesjährige Berlin-Brandenburger Pflegetag
verfolgt das Ziel, zu einer an den Menschenrechten
ausgerichteten Pflege und Betreuung von
pflegebedürftigen älteren Menschen beizutragen.
Dabei stehen Themen wie Selbstbestimmung,
Soziale Teilhabe, Wohnen, Angehörigenberatung,
gemeindenahe Versorgung und Initiativen
zur Antidiskriminierung im Vordergrund.
Zielgruppe sind Fach- und Führungskräfte aus dem Pflegebereich, SozialarbeiterInnen, VertreterInnen aus der Wissenschaft, der Aus-, Fort- und Weiterbildung, den Behörden, den Kassen, der Politik und StudentInnen. |
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