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Sterbekultur als Lebenskultur
Mit zunehmender
Hochaltrigkeit der Menschen
werden Fragen
nach einer würdevollen
Sterbebegleitung immer
drängender.
Die Hospizbewegung steht für eine
humane Betreuung und Pflege von
sterbenden Menschen, die auch das
Bewusstsein der Öffentlichkeit für
ethische Fragen im Umgang mit
Sterben und Tod sensibilisiert hat.
Deren Einrichtungen sind zudem
Vorreiter der palliativen Pflege, die
den Menschen die Angst vor starken
Schmerzen nehmen kann.
In der Bundesrepublik Deutschland
ist die Versorgungssituation mit
Hospizeinrichtungen immer noch
nicht ausreichend und eine Vernetzung
mit ambulanten Diensten
und Alten- und Pflegeheimen ist nur
sporadisch anzutreffen.
Aufgrund der erwähnten Zunahme
von hochaltrigen Menschen, von
denen immer weniger familiäre Unterstützung
erhalten, werden neue Herausforderungen
auf stationäre, teilstationäre
und ambulante Einrichtungen
der Altenpflege und Altenhilfe
und ehrenamtliche Mitarbeiter zukommen. Im Bereich der stationären Altenpflege
wird bereits heute ein Großteil der
sterbenden Menschen begleitet und
dieser Anteil wird zukünftig noch
zunehmen.
Die Nachfrage nach palliativ geschulten
Mitarbeitern wird steigen
und die Koordinierung mit ehrenamtlichen
Mitarbeitern, die eine
Schlüsselrolle im Bereich der Hospizarbeit
einnehmen, ist von elementarer
Bedeutung.
Darüber hinaus gilt es die öffentliche
Auseinandersetzung über Sterben und
Tod in der Gesellschaft zu vertiefen,
um diesem Thema seinen Schrecken
zu nehmen.
Die Bedeutung der Hospizarbeit
und palliativen Versorgung ist in den
letzten Jahren vermehrt ins öffentliche
Bewusstsein getreten.
Das Thema hat zwar einen Popularitätsschub
erfahren, dennoch stehen
wir in der Bundesrepublik Deutschland
in diesem Bereich noch vor
immensen Herausforderungen.
Die Berlin-Brandenburger Pflegetage stellen ein geeignetes Forum dar, um
dieses gesellschaftsrelevante Thema
fachöffentlich zu diskutieren.
Diese Tagungsreihe setzt in den
Ländern Berlin und Brandenburg
Impulse zur humanen und d.h. integrativen
Weiterentwicklung des
Gesundheits- und Pflegewesens, insbesondere
im Bereich »Alter und
Hochbetagte«. Die überdurchschnittliche
Zunahme hochaltriger
Menschen in unserer Gesellschaft
erfordert dringend pflegerische
Innovation und strukturelle Veränderung.
Dabei kommt dem Ansatz der Vernetzung
im Sinne einer integrierten
Versorgung des älteren Menschen eine
zentrale Bedeutung zu.
Im Rahmen der Berlin-Brandenburger
Pflegetage wird der Ansatz der
»Servicekette« im Bereich der Altenpflege
herausgestellt.
Unterversorgung, Überversorgung
und Einschränkungen in der Lebensqualität
dürfen alten Menschen nicht länger durch traditionell geschaffene
Grenzen zwischen den Einrichtungen
des Gesundheits-, Sozial- und Pflegewesens
zugemutet werden.
Mit den Berlin-Brandenburger Pflegetagen
werden Altenpflegekräfte,
leitende MitarbeiterInnen und VertreterInnen
aus Wissenschaft, Ausbildungsstätten,
Krankenhäusern,
Behörden, Kassen und weiteren Einrichtungen
angesprochen, traditionelle
Grenzen und Schranken zu
überwinden.
Neben der Förderung regionaler Vernetzung
(Berlin-Brandenburg) werden
auch europäische Impulse gesetzt.
Es wird ein internationaler und interdisziplinärer
Theorie-Praxis-, Praxis-
Theorie-Diskurs angestrebt, der den
Dialog unter den Tagungsteilnehmer-
Innen durch eine auf Mitwirkung
zielende Tagungsform in den Mittelpunkt
stellt.
Die Inhalte und Ergebnisse der Berlin-Brandenburger Pflegetage werden
dokumentiert und der interessierten
Fachöffentlichkeit, der Sozial-, Gesundheits-
und Pflegepolitik und der
Wissenschaft zur Verfügung gestellt.
Die Berlin-Brandenburger Pflegetage
werden von der Evangelischen
Fachhochschule Berlin, Fachbereich
Pflegemanagement und dem Beratungs-
und Schulungsunternehmen
IQ - Innovative Qualifikation in der
Altenpflege in Zusammenarbeit mit
dem Deutschen Verband der Leitungskräfte
von Alten- und Behinderteneinrichtungen
veranstaltet.
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